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1322. April 26. Bei Czarnowanz.

VI kal. Maji.

Wenzel, Propst in Czarnowanz, befreit namens des Stiftes seinem Getreuen Jescho genannt Nichoza seine seit der Zeit seines Grossvaters besessene Hufe in dem Stiftsdorfe parvum Dobrzen (Klein-Döbern) von allen Klosterzinsen, dem Zehnten, von Steuern, von den polnischen Angarien und den herzogl. Diensten oder Zahlungen namentlich poradlne (Pflugsteuer), obradlne (vermuthlich ohradne zu lesen, Geld zur Ablösung der Verpflichtung beim Burgbau zu helfen; das 1 ist dem Schreiber vielleicht aus poradlne in die Feder gekommen), stroza (Wachgeld), powoyne (powozne? Spanndienstgeld) und allen ähnlichen Lasten, so dass er nur das Messkorn zu entrichten sowie für den Schmidt und den Hirten seinen Beitrag zu leisten hat, fügt auch den bei dem Dorfe liegenden Wald Kozinecz hinzu mit allem Zubehör, verleiht ihm auch auf Lebenszeit die Schenke, Alles unter der Verpflichtung, dem Stifte mit einem Rosse, das mindestens 1 Mk. werth ist, zu dienen. Falls er dieses Letztere bei seinem Dienste einbüsst, braucht er nicht weiter zu dienen, bis ihm Ersatz geleistet ist.

Z.: die Frau Priorin und Unterpriorin, Wilhelm sein Bruder (leiblicher oder Ordensbruder, Prämonstratenser?), Woyczesso, Bertco, Jesco genannt Czamza.


Aus einem nicht näher bezeichneten Kopialbuch abgedr. bei (Böhme) Diplom. Beitr. II, 69 und darnach von Wattenbach im Cod. dipl. Siles. I, 28.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.